Übungen

MentalPress 30

Der Hörspaziergang

Basisübung
Eine erste und eindrückliche Übung, um in das Thema Hören einzuführen und die Bedeutung des Ohres grundlegend zu vermitteln, ist der Hörspaziergang. Er lässt sich sowohl als kleinere Übung in Gebäuden als auch im größeren Rahmen in der Natur einsetzen und besteht darin, dass die Schülerinnen und Schüler abwechselnd mit verbundenen Augen an der Hand eines Klassenkameraden eine vorher definierte Wegstrecke ablaufen. Da die visuelle Wahrnehmung wegfällt, müssen sich die Kinder nun verstärkt auf die akustischen Eindrücke einstellen. Wichtig ist, dass während des gesamten Hörspazierganges nicht geredet wird. Das Motto lautet „Mund zu, Ohren auf!“ Der Hörspaziergang schafft Konzentration und öffnet nicht nur die Ohren, sondern auch die anderen Sinne. Er verdeutlicht, dass ohne die Wahrnehmung des Auges die anderen Sinne geschärft werden und viel vernehmlicher zum Einsatz kommen. Vor allem die oftmals unterschätzte zentrale Rolle des Ohres für die sinnliche Weltwahrnehmung wird durch ihn bewusst gemacht.

Ohren gespitzt:

Ich höre was, was du nicht hörst. Und das ist ...?
... laut? Leise? Kommt von rechts oder links? Klickt oder tickt? Genau hinhören! Genau beschreiben!

Was klingt wie?
Erkenne mit verbundenen Augen beliebige Gegenstände nur an ihrem Geräusch, z.B. ein Bleistift fällt, ein Luftballon wird aufgepustet, Fingernägel kratzen auf dem Tisch, Papier knistert, ein Löffel rührt im Teller,… Eine(r) macht die Geräusche, der oder die anderen raten. Dann wird gewechselt.

Geometrische Figuren hören
Blatt, Stift und ein Tuch, um die Augen zu verbinden. Schon geht’s los. Einer zeichnet die Figuren und der „Blinde“ „erhört“ sie: Kreis? Dreieck? Ein Strich? Zwei Striche? Eine 8 vielleicht?

Ich packe meinen Koffer...
…“mit einem Handtuch“, …und einem Quieettsch, ... und Hatschi“, „…und Hahahaha“… Sammelt Gegenstände, selbstgemachte Geräusche oder Stimmungen in euren Koffer. Jeder muss die richtige Reihenfolge wiederholen und fortführen.

Vormachen - Nachmachen
Einer klatscht einen Rhythmus vor – der andere muss genau hinhören und den Rhythmus nachklatschen. Spiel-Variante 1: pfeifen, stampfen, schniefen, schnipsen, gurgeln, hüpfen ... - vormachen, zuhören und nachmachen! Spiel-Variante 2: „Tititukapulimatokägisaba“ - Schöne Quatschworte ausdenken, vorsprechen und genau nachsprechen. Trifft der „Nachmacher“ auch genau den gleichen Tonfall, das Tempo und den Rhythmus des Vorgesprochenen?

Wörter zählen
Such dir ein Buch aus. Im Wechsel wird ein Abschnitt oder eine Seite daraus vorgelesen. Während des Vorlesens soll ein ausgesuchtes Wort aus dem Text gezählt werden. Wie oft kam ein Name oder ein bestimmtes Wort wie „er“ oder „sagte“ vor?

Wohin rollt die Kugel?
Eine Murmel über einen glatten, klingenden Boden rollen. Einer schließt die Augen, hört wohin die Kugel rollt und zeichnet mit dem Finger die Richtung nach.

Wo bin ich?
Die Wohnung blind erkunden, ein Tuch über die Augen, drei Mal um die eigene Achse gedreht und dann führt die Schwester, der Bruder oder ein(e) Freund(in) den oder die Blinde(n) vorsichtig von einem Zimmer ins andere. Nicht fühlen, nur hören! Und erraten, wo man sich befindet.

Barbara-Spiel
„BarbaraRhabarber?“ „Rabbarbarrar!“ – Führe mit deinen Freunden oder Geschwistern ein Gespräch in einer witzigen Quatschsprache. Eine wütende Stimmung? Wie antwortet man darauf in der Barbara-Sprache? Traurig? Fröhlich? Albern? Genervt? Erschrocken?
Anfragen zur Multiplikatorenschulung für Kindergärten und Schulen: post@schule-des-hoerens.de